09.12.2021
Eines Tages begegnete ein einfacher Strassenkehrer einem Mädchen. Sie sagte sie sei Momo und hatte Hunger. Es ging eine wunderbare Ausstrahlung von Momo aus. Sie war etwas Besonderes. Wenn sie jemanden ansah, wurde es dem Menschen so warm ums Herz. Sie hatte die Gabe bedingungslos zu lieben.
Momo wurde im Dorf liebevoll aufgenommen, bekam zu Essen und zu Trinken und was sie sonst noch brauchte. Die Menschen besuchten Momo, wenn sie etwas auf dem Herzen hatten und wie durch ein Wunder wurden sie "geheilt". Einmal kamen zwei Streithähne und jeder wollte recht haben. Momo schaute von einem zum anderen und fragte nur warum? Diese einfache Frage brachte die Männer dazu sich vertiefter mit der Situation auseinander zu setzen und kamen zur Einsicht. Auf diese Weise konnte sie Konflikte auflösen. Ihr Blick war so erfüllt von Liebe, da konnte niemand widerstehen.
Eines Tages besuchte ein Mann in grauem Anzug den Barbier. Er rechnete ihm vor, wieviel Zeit er verschwenden würde mit Gesprächen, der Pflege der Mutter und der Umwerbung seiner Angebeteten. Es wurde sehr kalt im Raum und als der Mann weg war, wusste der Barbier nicht genau was geschehen war, aber er begann Zeit zu "sparen".
Alle bekamen Besuch von den grauen Männern und das Dorf verlor seine Farbe, keine Fröhlichkeit mehr, ein Schwatz um die Ecke, besuche bei Momo und auch die Kinder begannen sich zu verändern. Sie mussten lernen und hatten keine Zeit mehr für Spiel und Spass. Es wurde kalt in diesem Dorf. Die grauen Männer brauchten die gesparte Zeit der Menschen um leben zu können.
Einmal hatte Momo Besuch von einem "Grauen". Er kam mit einem Auto voll Puppen und Puppenkleidern etc. Momo wurde mit allem überschüttet, schaute den Mann an und fragte ihn, ob ihn denn niemand Lieb habe. Wie von der Tarantel gestochen, packte er alles wieder ein und fuhr von dannen. Das Wort Liebe hatte ihn völlig irritiert. Momo war immun und sie wollte den Menschen im Dorf helfen. Der Meister der Zeit schickte ihr eine Schildkröte und die führte Momo ins Zentrum der Zeit, wo sie ein Jahr lang schlief. Da Momo keine Angst vor den grauen Männern hatte, wurde sie von ihnen nicht bemerkt.
Nach diesem Jahr kam Momo zurück und mit Hilfe ihrer Freundin der Schildkröte, befreite sie die gestohlene Zeit. Die grauen Männer lösten sich in Luft auf und das Dorf wurde wieder bunt und laut. Es wurde gefeiert, getanzt, Musik gemacht und Fröhlichkeit breitete sich aus. Ein Mädchen hatte das Dorf aus dem selbstgemachten Gefängnis befreit.
Die Parallele zur heutigen Zeit, wir stecken in einer Krise, sie kam schleichend und niemand hat es so richtig mitbekommen. Plötzlich waren wir drin. Nun sind wir aufgerufen unsere eigene Momo zu sein und uns zu "retten". Wenn wir wissen, was wir für eine Zukunft und in welcher Welt wir leben möchten, dann können wir diese Zukunft erschaffen. Nutzen wir also unser Potential der kraft- und machtvollen Vorstellungskraft gemeinsam und stellen uns die Welt vor (nehmen sie auch geistig in Besitz und fühlen sie) in der wir frei leben und uns entfalten können. Sehen wir eine Zukunft mit glücklichen Menschen, welche ihre individuellen Gaben einbringen, zum Wohle des Ganzen. Die Erde blüht und gedeiht. Die Pflanzen und Tiere werden geschätzt und liebevoll behandelt. Wir üben uns täglich in Dankbarkeit und schätzen auch die Einzigartigkeit unserer Mitmenschen.
Catharina Roland und ihr Team haben das Manifest der neuen Erde (Das Manifest der neuen Erde) kreiert. Dazu gibt es ein Video. Wenn viele Menschen regelmässig in dieses Manifest eintauchen und ihre schöpferische Kraft und Energie hineinengeben, kann es mehr und mehr Wirklichkeit werden.
Emil Coué beschreibt die Vorstellungskraft wie folgt:
«Das Vorstellungsbild ist die Fortsetzung eines jeden Gedankens, da alles zuerst im Gedanken und Geist geboren wurde, ehe es Wirklichkeit werden konnte. Das beweist dir, dass dein Gedanke, zum Vorstellungsbild entwickelt, klar und deutlich vor dir stehen muss, damit er überhaupt Wirklichkeit werden mag.»
Zum Schluss noch. Die Geschichte von Momo ist von Michael Ende vor Jahren in die Welt gebracht worden, doch es gibt heute ein männlicher Momo. Er heisst Braco (Braco) und wenn er auf die Bühne geht, schaut er die Menschen einfach eine Weile an, verlässt dann ohne Worte wieder die Bühne. Sein Blick ist so erfüllt von reiner Liebe, dass die Menschen ihm Raum verändert zurückbleiben.
Es würde mich freuen, wenn ich Sie inspirieren konnte.
Eine wundervolle Zeit
Beatrice Gamper